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Fakultät für Chemie und Pharmazie

Neuer Forschungsverbund zur RNA-Medizin

30.01.2023

Mit fast 13 Millionen Euro fördert das Bundeswirtschaftsministerium ein Verbundprojekt zur Erforschung effizienter und sicherer Speziallipide für mRNA-Medikamente.

Die RNA-Medizin voranbringen: Das möchte ein neuer Forschungsverbund erreichen, an dem die JMU beteiligt ist.
Die RNA-Medizin voranbringen: Das möchte ein neuer Forschungsverbund erreichen, an dem die JMU beteiligt ist. (Bild: Marcus Gutmann / Universität Würzburg)

Partner in dem Forschungsverbund sind die Universitäten Jena, Würzburg und Dortmund, das Start-up-Unternehmen NGP Polymers in Jena sowie die Firmen Bayer, Evonik und ISAR Bioscience.

Seit der Corona-Pandemie ist der Nutzen von Ribonukleinsäuren (RNA) bzw. Boten-RNA (mRNA) für die Herstellung hochwirksamer Impfstoffe unbestritten. Jetzt wollen die Partner aus Wirtschaft und Wissenschaft erforschen, ob auf dieser Basis auch weitere neue Medikamente entwickelt sowie die wenigen allergischen Reaktionen bei Impfungen weiter reduziert werden können.

Neuartige Speziallipide für RNA-Medikamente entwickeln

Um die neuen Medikamente zielsicher an den Erkrankungsherd zu bringen, sind im Vergleich zu den RNA-basierten Impfstoffen neue Zusammensetzungen der Arzneien nötig. Dazu soll die RNA in innovative Solid-Lipid-Nanopartikel mit polymeren Hilfsstoffen verpackt werden. Die Nanopartikel sollen die RNA-Medikamente stabil umhüllen und in bestimmte, bisher schwer erreichbare Organe bringen und sie dort nach zellulärer Aufnahme freisetzen. Das Ziel ist eine gewebespezifische Wirkung. Und schließlich sollen die Speziallipide idealerweise so beschaffen sein, dass sie nach Abgabe der RNA vom Körper vollständig abgebaut oder ausgeschieden werden können. 

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz fördert über seinen Projektträger VDI/VDE das von ISAR Bioscience koordinierte Forschungskonsortium seit Januar 2023 mit insgesamt fast 13 Millionen für drei Jahre.

2,8 Millionen Euro für den Standort Würzburg

An die Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU) fließen im Rahmen des Projekts 2,8 Millionen Euro. Hier werden am Institut für Pharmazie und Lebensmittelchemie sich selbst regulierende Produktionslinien und modular designbare Speziallipide entwickelt. Das Institut für Molekulare Infektionsbiologie nutzt RNA-Technologie, um Effekte der Lipide auf die Zellen zu untersuchen.

Beteiligt sind von der JMU die Professoren Lorenz Meinel, Leiter des Lehrstuhls für Pharmazeutische Technologie und Biopharmazie, Andreas Brunschweiger, Leiter des Lehrstuhls für Pharmazeutische und Medizinische Chemie, und Professor Jörg Vogel, Direktor des Instituts für Molekulare Infektionsbiologie.

RNA-basierte Technologien voranbringen

Die Projektzusage ist Teil einer Initiative zur Förderung RNA-basierter Technologien. Sie sollen in Deutschland weiter vorangebracht und entsprechende Produktionsstätten aufgebaut werden, damit für künftig benötigte Impfstoffe, aber auch für neue RNA-Medikamente die notwendigen Reagenzien schnell im eigenen Land hergestellt werden können.

Von Pressemitteilung Universität Jena / Robert Emmerich

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