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Fakultät für Chemie und Pharmazie

Richtfest der Anorganischen Chemie

03.03.2016

33 Millionen Euro investiert der Freistaat Bayern in den Neubau der Anorganischen Chemie der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. Das Richtfest am 26. Februar markierte den Abschluss der Rohbauarbeiten. "Das Gebäude wird Forschung und Lehre in vielfältiger Art und Weise dienen", sagte Präsident Alfred Forchel.

Bild von oben: Gerhard Eck, Peter Mack und Christian Schuchardt.

Den Richtspruch konnten die Mitarbeiter der Firma Riedel Bau bei strahlendem Sonnenschein anbringen. Drei Gläser Wein aus dem Bocksbeutel, jeweils ausgebracht mit einem guten Wunsch zur Zukunft des Gebäudes und verbunden mit Dank an den bisher reibungslosen Bauverlauf, bildeten den Abschluss des Richtfestes auf dem Hubland Campus Nord. Auch Gerhard Eck, Staatssekretär im Bayerischen Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr, war angereist. "Es ist ein Meilenstein in der Weiterentwicklung des Würzburger Universitätsstandortes", sagte der Politiker.

Weitere politische Gäste waren die Landtagsabgeordneten Oliver Jörg, Kerstin Celina, Volkmar Halbleib, Günther Felbinger und Georg Rosenthal sowie Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt.

Der Freistaat Bayern investiert insgesamt etwa 33 Millionen Euro in den Neubau. Insgesamt seien in den letzten Jahren etwa 100 Millionen Euro in die Uni geflossen, so Eck, der sagte: "Das sind allesamt Investitionen, die unabdingbar wichtig sind." Auch in den nächsten Jahren sei es von Bedeutung, den Wissenschafts- und Hochschulstandort Würzburg weiter voranzubringen. Eine Einstellung, die Universitätspräsident Alfred Forchel besonders freute: Eck habe mit seiner Äußerung bewiesen, dass er die Notwendigkeit einer steten Weiterentwicklung der Uni verstanden habe. Forchel sagte: "Hochtechnologie ist leider nicht zum Nulltarif zu haben." Und die Technik in dem Gebäude sei – so wie die Wissenschaftler – erstklassig.

Anorganische Chemie als internationales Aushängeschild

Die Anorganische Chemie sei ein internationales Aushängeschild der Universität, so Forchel. Die weltweit anerkannten Professoren Holger Braunschweig und Todd Marder bekämen durch den Neubau die Möglichkeiten, ihre wegweisenden Arbeiten auf dem Gebiet der Erforschung des Elements Bor weiter voran zu treiben.

Oberbürgermeister Christian Schuchardt betonte die Bedeutung der Universität für die Stadt Würzburg: "Was für andere Regionen etwa die Automobilbranche ist, ist für Würzburg die Universität." Der Ausbau der Universität sei zugleich Chance und Herausforderung für die Politik: "Es kommt darauf an, junge Menschen beim Weg in die Wissenschaft zu begleiten und ihnen dann auch eine Perspektive in Würzburg zu bieten."

Universitätspräsident Forchel lobte die Gestaltung des dreigeschossigen Baus: "Es ist schön, dass wir heutzutage solche Gebäude haben, die Funktionalität und gute Gestaltung miteinander verbinden, um attraktive Arbeitsplätze zu schaffen." Forchel freue sich darauf, "in knapp zwei Jahren erneut hier zu stehen", wenn das Gebäude Anfang 2018 nach einem dreimonatigen Testbetrieb an die Uni übergeben werde.

In dem Gebäude werden bis zu 150 Mitarbeiter Platz in Büros und Laboren finden. Zusammen mit Studierenden, Seminarteilnehmern und Praktikanten, bietet es bis zu 340 Personen Unterkunft. Der Längsbau bekommt ein begrüntes Flachdach und erstreckt sich in Nord-Süd-Richtung mit Außenmaßen von etwa 32 mal 70 Metern auf dem Campus.

Neben Grundlagenforschung stehen Flächen für die Chemie-Didaktik, die Lehrerfortbildung und die Betreuung der Studierenden im Rahmen der Zulassungsarbeiten und vorgeschriebenen Forschungspraktika des Bachelor- und Masterstudiums zur Verfügung. "Aus unseren alten Büros haben wir den Baufortschritt begeistert verfolgt", sagte Professor Maik Finze vom Institut für Anorganische Chemie.

Übergabe voraussichtlich 2018

Dass die Sanierung der Anorganischen Chemie gescheitert und durch den Neubau abgelöst worden sei, "muss man im Nachhinein als Glücksfall bezeichnen", sagte Finze. Ein Grund dafür sei die stark gestiegene Mitarbeiterzahl, die auch den Neubau vom ersten Tag an bereits fast voll auslasten werde. Bei der Sanierungsplanung sei das noch nicht berücksichtigt worden. Zudem habe sich das Studium durch die Einführung von Bachelor- und Masterstudiengängen stark verändert: "Die Studierenden müssen nun viel früher auch in die Forschungsarbeit eines Instituts integriert werden", sagte Finze.

Der Neubau ist nun deutlich sichtbar fortgeschritten, die Fassaden- sowie die Dachabdichtungsarbeiten stehen an. "Nach Herstellung der Baudichtheit werden ab Mai 2016 die Ausbaugewerke und die technischen Gewerke beginnen", sagte Peter Mack, der beim Staatlichen Bauamt für den Universitätsbau zuständig ist. Das Gebäude soll bis September 2017 fertiggestellt und 2018 an den Nutzer übergeben werden.

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Von Marco Bosch

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