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Fakultät für Chemie und Pharmazie

Dyetection - mit Farbstoffen zur Unternehmensgründung

02.04.2009

'Dyetection' - das sind Dr. Eberhard Heller und Martin König vom Lehrstuhl für Pharmazeutische Chemie sowie die BWL-Studenten Axel Burkhardt und Kilian Fleischer - gehört zu den zehn Gewinnern des Businessplan-Wettbewerbs des Netzwerks Nordbayern.

Dr. Eberhard Heller und Martin König
Dr. Eberhard Heller (rechts) und Martin König vom Lehrstuhl für Pharmazeutische Chemie sind der wissenschaftliche Teil von 'Dyetection'

Bereits am 18. Februar wurden die Sieger der ersten Phase des Wettbewerbs in Nürnberg geehrt. Insgesamt hatten sich 99 Unternehmen beteiligt. 

Das Team von Dyetection hat ein Verfahren entwickelt, mit dem sich Fluoreszenz-Farbstoffe schneller, sauberer und kostengünstiger herstellen lassen. Dieses Verfahren verwendet Mikrowellenstrahlung als Energiequelle. Damit lassen sich Reaktionen, die sonst Stunden oder Tagen dauern, in Minuten durchführen. Ein Problem ist dabei, den Reaktionsfortschritt zu überwachen um den günstigsten Endpunkt der Reaktion zu finden. Gängige Analysenmethoden (z. B. DC, HPLC oder NMR) dauern einschließlich Probenvorbereitung mehr als 30 Minuten. In dieser Zeit haben sich bei Mikrowellenreaktionen meist schon Neben- oder Zersetzungsprodukte gebildet.

Dyetection kann nun den Reaktionsfortschritt mittels UV-Vis-Spektoskopie in Echtzeit überwachen. Das Messprinzip: Die Edukte haben ein Absorptionsmaximum im UV-Bereich, die synthetisierten Farbstoffe dagegen ein Maximum im sichtbaren Bereich. Mittels einer Sonde wird direkt in der Reaktionslösung alle paar Sekunden ein Spektrum aufgenommen. Ändert sich das Produktmaximum nicht mehr, ist die Reaktion beendet, der Energieeintrag wird unterbrochen und die Lösung abgekühlt. Dadurch entstehen weniger Neben- und Zersetzungsprodukte, was die Aufarbeitung im Gegensatz zur klassischen Synthese vereinfacht und die Ausbeute erhöht. Das Verfahren wurde im November 2008 patentiert.

In der medizinischen Forschung verwendet man solche Farbstoffe, gekoppelt an Proteine, Antikörper oder potentielle Arzneistoffe, um Wechselwirkungen in Zellen oder an Rezeptoren zu visualisieren. Dieses Verfahren bietet eine Alternative zu radioaktiven Markierungen.

Die Sieger der zweiten Phase des Businessplan-Wettbewerbs werden am 7. Mai 2009 im VCC - Vogel Convention Center in Würzburg ausgezeichnet.

Von S. Rehm, E. Heller

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