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Institut für Organische Chemie

Fachbücher und Laborgeräte für den Kongo

17.09.2014

Ein großer Container mit mehr als zehn Tonnen Fachliteratur und Glasgeräten ist von Würzburg auf eine weite Reise gegangen. Sein Ziel ist Goma im Osten des Kongo. Die Lieferung ist für eine Partnerhochschule der Uni Würzburg bestimmt, die Freie Universität der Länder der Großen Seen.

Beim Verladen der Kartons in den Container (von links): Jean-Pierre Mufusama Koy-Sita, Blaise Kimbadi Lombe und Markus Braun. (Foto: Jan Wendrich

Seit 2012 ist die Universität Würzburg durch einen Partnerschaftsvertrag mit der Freien Universität der Länder der Großen Seen verbunden, der Université Libre des Pays des Grands Lacs (ULPGL) in der Demokratischen Republik Kongo. Im selben Jahr stattete Rektor Prof. Léopold Kambale Karafuli zusammen mit dem Universitätsmanager Prof. Peter Merten der Uni Würzburg einen Besuch ab.

Hintergrund für die Partnerschaft ist das Exzellenzstipendien-Programm BEBUC, das Prof. Gerhard Bringmann mit seinem kongolesischen Kollegen, Prof. Virima Mudogo von der Uni Kinshasa, 2008 ins Leben gerufen hat. Seit 2012 nimmt auch die ULPGL an dem Programm teil.

Symbolische Spendenübergabe Mitte September

Mitte September 2014 soll in Goma und anderen Orten im Kongo die nächste Begutachtung von BEBUC-Stipendiaten und die Prüfung neuer Kandidaten stattfinden. Im Rahmen der Stipendienzertifikate-Zeremonie soll dann auch die Bücherspende gefeiert werden: Dazu will Bringmann symbolisch einige Bücher überreichen.

Diese Fachbücher, zumeist aus dem Bereich von Chemie und Biowissenschaften, wie auch die Glas- und Laborgeräte passen gut zu den Plänen der ULPGL, demnächst eine neue Fakultät zu gründen: Neben den vorhandenen sechs Fakultäten soll nun eine Medizinische Fakultät eingerichtet werden.

Gesammelt wurden die Bücher und Geräte von Bringmann selbst, der stets für das Kongoprojekt die Werbetrommel rührt. Ein großer Teil der Bücher stammt aus der Teilbibliothek des Biozentrums der Uni Würzburg. Hinzu kommen zahllose weitere kleinere und größere Buchspenden.

Zahlreiche Förderer halfen mit

Dass der komplizierte Transport nach Goma zustande kam – per Schiff bis Dar-es-Salaam in Tansania und dann per Lkw über 3000 Kilometer ins Innere des Kontinents – dazu bedurfte es erheblicher Mittel und Hilfe.

„Ohne die Unterstützung von Universitätspräsident Prof. Alfred Forchel und Prof. Merten von der ULPGL, und ohne die Spenden und Zuschüsse seitens der Diözese Würzburg, des evangelisch-lutherischen Dekanats, der Firma Boehringer-Ingelheim, des Deutschen Akademischen Austauschdienstes, der ULPGL und nicht zuletzt unseres Uni-Präsidenten selbst hätten wir die Sendung nicht auf den Weg bringen können“, so Bringmann.

Zur Situation der Stadt Goma

Die Stadt Goma liegt am Kivu-See, das Klima dort ist durch die Höhenlage von 1.462 Meter über dem Meeresspiegel angenehm. Doch die Idylle trügt: Die Provinz Kivu im Osten des Kongo hat immer wieder durch Gewalt von sich reden gemacht. Sie ist ein Brennpunkt von Konflikten, aber auch von Naturkatastrophen wie Vulkanausbrüchen. Vor fast zwei Jahren wurde die 500.000-Einwohnerstadt sogar zwischenzeitlich von Aufständischen besetzt. „Umso wichtiger ist es, dass die Bildung dort nicht untergeht“, so Bringmann, „denn ohne Bildung gibt es keinen Wohlstand und keinen Frieden.“

Kontakt

Prof. Dr. Gerhard Bringmann, Institut für Organische Chemie der Universität Würzburg, T (0931) 31-85323, bringman@chemie.uni-wuerzburg.de

Von Pressestelle der Universität

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