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THE BRINGMANN GROUP: BIOACTIVE COMPOUNDS FROM NATURE

Ehrenprofessur für Gerhard Bringmann

08.11.2012

Die Jinan University (China) hat Gerhard Bringmann die Würde eines Ehrenprofessors verliehen. Sie zeichnet den Professor von der Uni Würzburg damit als international führenden Wissenschaftler auf dem Gebiet der Naturstoffchemie aus. Zugleich schlossen beide Universitäten eine Partnerschaft.

Besiegelten die neue Uni-Partnerschaft: Professor Hu Jun, Präsident der Jinan University (links), und die Initiatoren der Kooperation, Professor Jun Wu (rechts) und Professor Gerhard Bringmann. Foto: Minyi Li

In einer feierlichen Zeremonie stellte Professor Wen-Cai Ye, Dekan des College of Pharmacy der Jinan University, den Werdegang von Gerhard Bringmann vor und würdigte dessen Verdienste. Vizepräsident Professor Qin Ye verlieh dann die Urkunde für die Ehrenprofessur. Bringmann ist damit der erste Deutsche, der in der Geschichte der Jinan-Universität in mehr als 100 Jahren vom College of Pharmacy auf diese Weise ausgezeichnet wird.

Bringmann präsentierte in einem Vortrag seine eigenen Arbeiten, insbesondere aber die gemeinsamen Forschungen mit seinem Gastgeber Professor Jun Wu. Mit ihm verbindet Bringmann seit vielen Jahren eine fruchtbare Zusammenarbeit; die beiden haben zahlreiche gemeinsame Arbeiten in hochrangigen Chemie-Journalen publiziert.

Wirkstoffe aus Mangroven erforscht

Die zwei Professoren haben neue Wirkstoffe aus chinesischen und indischen Pflanzen isoliert, vor allem aus den für die Tropen so typischen Mangroven. Einige dieser Substanzen wirken gegen die Biofilm-Bildung bestimmter Bakterien – was oft ein Problem auf medizinischen Geräten ist. Jun Wu ist ein renommierter Experte für Mangroven-Inhaltsstoffe, Gerhard Bringmann ein anerkannter Fachmann auf dem Gebiet der dreidimensionalen Struktur komplexer Naturstoffe.

Die beiden haben ihr spezifisches Wissen zusammengetan und damit auch extrem anspruchsvolle Molekülstrukturen bis ins Detail aufgeklärt. Die genaue Kenntnis der dreidimensionalen Architektur eines Wirkstoffs ist enorm wichtig: für das Verständnis seiner Wirkung, für seinen Nachbau im Chemielabor und für die gezielte Änderung seiner Struktur mit dem Ziel, die Wirkung zu verbessern.

Kongo-Projekt vorgestellt

In seinem Vortrag stellte Bringmann auch das von ihm und seinen Partnern im Kongo initiierte Exzellenzstipendien-Programm BEBUC vor, das schon jetzt fast 70 herausragende Studierende und Wissenschaftler von acht Universitäten, drei Gymnasien und einer Grundschule auf ihrem Weg zu einer Hochschullaufbahn unterstützt.

Partnerschaftsvertrag unterzeichnet

Ein weiterer Höhepunkt der Zeremonie war die feierliche Unterzeichnung des von Würzburger Seite bereits unterschriebenen Kooperationsvertrags der Jinan-Universität mit der Uni Würzburg. Zugleich präsentierte Bringmann eine Videobotschaft mit Grußworten des Würzburger Unipräsidenten, Professor Alfred Forchel.

In einem weiteren Treffen brachte Professor Hu Jun, Präsident der Jinan University, seine Freude über die starke Partnerschaft zum Ausdruck. Er dankte den Initiatoren Wu und Bringmann für ihren Einsatz und sagte ihnen Unterstützung zu. Die beiden haben bereits weitere Schritte für die Ausweitung der Kooperation vereinbart.

Zur Person von Gerhard Bringmann

Gerhard Bringmann studierte Chemie und Biologie in Gießen und Münster. Seit 25 Jahren ist er Inhaber des Lehrstuhls Organische Chemie I an der Uni Würzburg und seit 2003 Gründungssprecher des Sonderforschungsbereichs 630 „Erkennung, Gewinnung und funktionale Analyse von Wirkstoffen gegen Infektionskrankheiten“.

Neben zahlreichen Preisen für Forschung und Lehre erhielt Bringmann bislang die Ehrendoktorwürde von drei kongolesischen Universitäten und eine Ehrengastprofessur der Peking University. Er ist Mitglied der European Academy of Sciences and Arts, hat über 630 Publikationen veröffentlicht und hält circa 40 Patente.

Über die Jinan University

Die Jinan University gilt als älteste Hochschule in China. Sie wurde zunächst in Nanjing gegründet, war später in Shanghai und Fujian und ist seit 1958 in Guangzhou. Mit etwa 13 Millionen Einwohnern ist Guangzhou die drittgrößte Stadt der Volksrepublik China. Sie liegt im Süden des Landes, in der Provinz Guangdong in der Nähe von Hongkong. Mit etwa 43.700 Studierenden ist die Jinan University deutlich größer als die Universität Würzburg (25.000 Studierende).

Kontakt

Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Gerhard Bringmann, Institut für Organische Chemie der Universität Würzburg,
T +49 931 31-85323, bringman@chemie.uni-wuerzburg.de
www.foerderverein-uni-kinshasa.de

 

siehe auch: https://www.uni-wuerzburg.de/aktuelles/einblick/archiv/

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