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THE BRINGMANN GROUP: BIOACTIVE COMPOUNDS FROM NATURE

Die Kongo-Aktivitäten der Uni auf dem Africa Festival

23.05.2017

Wie kann man der Demokratischen Republik Kongo, einem an Bodenschätzen so reichen, aber von Armut gebeutelten Land in Subsahara‐Afrika, neue Hoffnung bringen? Was sind die historischen und aktuellen Ursachen für Krieg, Korruption und Raubbau von begehrten Rohstoffen wie Kobalt, Coltan und Diamanten?

Mit diesen und weiteren Fragen beschäftigt sich eine wissenschaftliche Ausstellung, die vom Forum Afrikazentrum der Universität Würzburg in Kooperation mit dem Exzellenzstipendien‐Programm BEBUC konzipiert wurde. Die Ausstellung ist vom 25. bis 28. Mai 2017 auf dem diesjährigen Africa Festival zu sehen.

Der geschichtliche Hintergrund

Die Ausstellung unter dem Titel "Bila elimu hakuna maendeleo na amani" ("Ohne Bildung kein Wohlstand und Frieden", Kisuaheli) bietet einen Einblick in Geschichte, Kultur und Bildungssystem der Demokratischen Republik Kongo. Der geschichtliche Abriss beschreibt die Zeit vor und während der Kolonialisierung durch Portugal (1482 bis weit ins 19. Jhd.), durch den belgischen König Leopold II. (1885‐1908) und später durch den belgischen Staat (1908‐1960). Ein weiterer Fokus liegt auf dem Unab‐hängigkeitskampf in den 1950er Jahren und der post‐kolonialen Periode bis hin zu einer Darstellung der aktuellen politischen Situation. "Der Kongo hat eine so reiche Geschichte, deren Beginn in der öffentlichen Wahrnehmung meistens mit dem Eintreffen der ersten Europäer am Ende des 15. Jahrhundert gleichgesetzt wird. Wir möchten mit der Ausstellung eine afrikanische Perspektive aufzeigen und betonen, dass es bereits vorher spannende Entwicklungen gab", sagt die Projekt‐Verantwortliche, Dr. Karin Sekora, die den historischen Teilbereich gemeinsam mit Dr. Julien Bobineau (Romanistik) gestaltet hat. Gleichzeitig wolle man auf die Ursachen der Krisen im Kongo aufmerksam machen. Die beiden sind, wie auch Prof. Gerhard Bringmann (s.u.), Vorstandsmitglieder im Forum Afrikazentrum.

Das Exzellenzstipendien‐Programm BEBUC

Der zweite Teil der Ausstellung widmet sich dem Exzellenzstipendien‐Programm BEBUC, das einen großen Beitrag zum Wiederaufbau des Kongo nach insgesamt drei Bürgerkriegen in den letzten 20 Jahren leistet. Das Problem: Die – einstmals exzellenten – Universitäten im Kongo sind in den letzten Jahrzehnten stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Bauliche Substanz, instrumentelle Ausrüstung und Bibliotheken sind z.T. in beklagenswertem Zustand. Prof. Gerhard Bringmann von der Uni Würzburg ist, zusammen mit Prof. Virima Mudogo von der Universität Kinshasa, Initiator des Programms, das vom Förderverein Uni Kinshasa (fUNIKIN) getragen und v.a. von der Else‐Kröner‐ Fresenius‐Stiftung finanziert wird. "Schlimmer noch als der bauliche Zustand der Universitäten ist die Überalterung der Professorenschaft. Der wissenschaftliche Nachwuchs sieht keine Perspektive in einer akademischen Karriere und wählt den oftmals lukrativeren Weg ins Ausland. Das wollen wir ändern und den Teufelskreis durchbrechen", erklärt Bringmann. BEBUC unterstützt derzeit 187 junge exzellente Studierende, Schülerinnen und Schüler an 16 kongolesischen Universitäten, sieben Gymnasien und zwei Grundschulen. Die Förderung ermöglicht ihnen ein zügiges Studium im Kongo und später im Ausland. Nach ihrer Promotion sollen sie als junge Hochschullehrer im Kongo ihr Wissen an Studierende weitergeben. So sollen sie helfen, die kongolesischen Unis wieder zu ausgezeichneten Bildungs‐ und Forschungsstätten zu machen und damit zu einem Motor für Wiederaufbau und Entwicklung des Landes.

Das Uni‐Zelt ist täglich von 10:00 bis 20:00 Uhr geöffnet.

Kontakt

Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Gerhard Bringmann
Lehrstuhl für Organische Chemie I
Am Hubland
97074 Würzburg
Tel.: +49 931 31‐85323
E‐mail: bringman@chemie.uni‐wuerzburg.de
www.foerderverein‐uni‐kinshasa.de

Dr. Karin Sekora
Wissenschaftliche Referentin des Präsidenten Präsidialbüro
Am Sanderring 2
97070 Würzburg
Tel.: +49 931 31‐82200
E‐Mail: karin.sekora@uni‐wuerzburg.de
http://www.afrikazentrum.uni‐wuerzburg.de

Dr. Julien Bobineau
Neuphilologisches Institut / Romanistik Julius‐Maximilians‐Universität Würzburg
Am Hubland
97074 Würzburg
Tel. +49 931 31‐83826
E‐Mail: julien.bobineau@uni‐wuerzburg.de
http://www.afrikazentrum.uni‐wuerzburg.de/jaz/

Zum BEBUC‐Programm und zum Förderverein Uni Kinshasa e.V.:
www.foerderverein‐uni‐kinshasa.de

 

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