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THE BRINGMANN GROUP: BIOACTIVE COMPOUNDS FROM NATURE

Doktorandensymposium: Neue Wirkstoffe gegen Infektionskrankheiten

11/25/2008

Ihr gemeinsames Ziel ist es, neue Wirkstoffe zu finden gegen Infektionskrankheiten wie Malaria, afrikanische Schlafkrankheit und Leishmaniose sowie gegen gefährliche Krankenhauskeime. Vom 20. bis 22. November nun haben rund 90 Doktoranden aus Würzburg, Heidelberg und Tübingen ihre Arbeitsergebnisse vorgestellt - beim Doktorandensymposium auf Einladung des Würzburger Sonderforschungsbereiches 630.

Die Vertreter des Organisationskomitees mit dem Universitätspräsidenten (v.l.): SFB630-Sprecher Professor Gerhard Bringmann, Professor Wolfgang Wohlleben (Sprecher des SFB766), Diplom-Biologe Thomas Menzel (Vorsitzender des studentischen Organisationskomitees), Privatdozentin Heike Bruhn (Qualitätsmanagement des SFB630), Uni-Präsident Professor Axel Haase, Privatdozent Knut Ohlsen (Vorsitzender des Organisationskomitees) und Professor Heiner Schirmer (Vertreter des SFB 544). Foto: Andreas Irmer

Die jungen Chemiker, Pharmazeuten, Physiker, Biologen und Mediziner sind in der Tagungsstätte Kloster Bronnbach nun schon zum vierten gemeinsamen Doktorandensymposium des Würzburger Sonderforschungsbereichs (SFB) 630 - Erkennung, Gewinnung und funktionale Analyse von Wirkstoffen gegen Infektionskrankheiten - und des Heidelberger SFB 544 zusammengekommen. Bei dem Treffen, das von den Doktoranden selbst organisiert wurde, waren dieses Jahr erstmals auch Vertreter des Tübinger SFB 766, der sich mit der bakteriellen Zellhülle befasst, mit dabei.

Resistenz gegen bewährte Medikamente

Das Aufspüren von neuen Wirkstoffen gegen Infektionskrankheiten ist aktueller denn je. Ungeachtet der rasanten Fortschritte in allen Bereichen der Medizin geht weltweit noch immer ein Drittel aller Todesfälle auf das Konto von Infektionskrankheiten. Besorgnis erregend ist die wachsende Resistenz vieler Krankheitserreger gegen altbewährte Medikamente. Da Infektionserreger überaus wandlungsfähig sind, entstehen ständig neue Krankheiten, wie beispielsweise SARS, Ebola-Fieber, Legionellose oder Borreliose. Und in der globalisierten Welt breiten sich neue Erreger immer schneller aus.

Im Mittelpunkt der Tagung standen daher Forschungsergebnisse zu neuen Wirkstoffen aus Syntheselabor und Natur gegen Tropenkrankheiten wie Malaria, afrikanische Schlafkrankheit oder Leishmaniose – allesamt Parasiteninfektionen, die durch Mücken übertragen werden. Aber auch Infektionen in Krankenhäusern durch antibiotikaresistente Staphylokokken oder meist harmlose Hefen wie Candida albicans wurden diskutiert.

Neue Erreger breiten sich immer schneller aus

Einen lebendigen Eindruck von den täglichen Herausforderungen tropenmedizinischer Arbeit auf internationalen Großflughäfen hinterließ der Vortrag von Herrn Privatdozent Dr. Dr. René Gottschalk, dem medizinischen Direktor des Krankenhauses auf dem Frankfurter Flughafen und Leiter der dortigen Quarantänestation. Er machte deutlich, wie schnell sich neue Infektionserreger in der globalisierten Welt ausbreiten und wie rechtzeitiges entschlossenes Handeln Epidemien verhindern helfen kann.

In ihren Grußworten unterstrichen sowohl der Präsident der Universität Würzburg, Professor Axel Haase, als auch der Sprecher des gastgebenden Sonderforschungsbereiches Professor Gerhard Bringmann (Würzburg), Professor Heiner Schirmer (Heidelberg) und der Sprecher des neuen Tübinger SFBs Professor Wolfgang Wohlleben die aktuelle Dringlichkeit der Entwicklung von neuen Wirkstoffen gegen Infektionskrankheiten.

Sonderforschungsbereiche werden von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert und sind längerfristige interdisziplinäre Forschungsverbünde, die drängende wissenschaftliche Probleme wie die Infektionskrankheiten bearbeiten. Für die Doktoranden eröffnen diese fachübergreifenden Kooperationsnetzwerke hervorragende Möglichkeiten, neue Konzepte und Methoden kennenzulernen. Neben der wissenschaftlichen Qualifikation gibt es vielfältige Gelegenheiten, in der Zusammenarbeit mit anderen Gruppen wertvolle Erfahrungen zu sammeln.

Diskussion und neue Kontakte

In Bronnbach konnten die Doktoranden ihr Wissen in Vorträgen und durch Posterpräsentationen weitergeben und ihre Forschungsergebnisse intensiv diskutieren. Es wurden zahlreiche neue Kontakte geknüpft und Kooperationen vereinbart. Nächstes Jahr soll es wieder ein gemeinsames Doktorandensymposium geben, dann organisiert von den Doktoranden in Heidelberg.

Kontakt: PD Dr. Knut Ohlsen, T (0931) 31-2155, E-Mail: knut.ohlsen@uni-wuerzburg.de

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