Deutsch Intern
THE BRINGMANN GROUP: BIOACTIVE COMPOUNDS FROM NATURE

2009

Kongo: Stipendien für Studierende

Um den akademischen Nachwuchs im Kongo zu fördern, hat Professor Gerhard Bringmann von der Universität Würzburg mit kongolesischen Partnern ein Stipendiensystem etabliert. Finanziert wird es unter anderem aus privaten Patenschaften. Zehn Studierende von der Universität Kinshasa bekamen nun feierlich ihre Elite-Stipendien verliehen.

Die Stipendiaten studieren Chemie, Pharmazie, Medizin, Literaturwissenschaften und Rechtswissenschaften. Das 2008 geschaffene Stipendiensystem soll sie rasch und mit Tiefgang durchs Studium führen. Außerdem soll es sie für einen Auslandsaufenthalt qualifizieren, etwa zur Anfertigung einer Doktorarbeit. Danach können die jungen Wissenschaftler im Kongo eine akademische Laufbahn einschlagen.

Stipendiensystem soll Exzellenz fördern


„Eine solche Förderung ist dringend nötig, denn die Professorenschaft an der Uni Kinshasa ist überaltert“, sagt Gerhard Bringmann. Im Durchschnitt seien die Hochschullehrer dort über 55 Jahre alt. Längst schon sei „der Faden abgerissen“, das heißt es kommen fast keine exzellenten jungen Akademiker mit Auslandserfahrung nach.


Diesen Teufelskreis aus Überalterung und sinkender Qualität zu durchbrechen, hat sich das Fördersystem zum Ziel gesetzt. Der Würzburger Chemie-Professor hat es gemeinsam mit den kongolesischen Professoren Virima Mudogo (Chemie) und Dibungi Kalenda (Pharmazeutische Biologie) ins Leben gerufen.


So werden die Stipendiaten gefördert


Die Stipendiaten bekommen neben finanzieller Unterstützung auch interdisziplinäre Seminare und Exkursionen geboten. Dazu kommt immer auch der gute Rat der Alumni, also der kongolesischen Professoren, die in Deutschland studiert und/oder promoviert haben.


Ferner sind die Stipendiaten im Rahmen der seit 2003 bestehenden Partnerschaft zwischen den Universitäten Würzburg und Kinshasa als Gasthörer in Würzburg eingeschrieben. Das verschafft ihnen über das Internet freien Zugang zu elektronischer Literatur.


Internationale Jury wählt Stipendiaten aus


Ausgewählt werden die Stipendiaten durch ein Komitee, in dem die beteiligten Fachrichtungen vertreten sind. Hinzu kommen externe Gutachter aus verschiedenen Ländern, aus Hochschulen, Industrie und Forschungsinstituten. Erstmals mit in der Jury in Kinshasa dabei war diesmal Dr. Karin Linhart von der Juristischen Fakultät der Uni Würzburg. Die in die engere Auswahl gezogenen Kandidaten müssen sich mit einem Kurzvortrag an der Tafel präsentieren und werden dann befragt.


„Das Stipendium ist inzwischen sehr gut angelaufen“, freut sich Professor Bringmann. In der ersten Phase seien zunächst Chemie- und Pharmazie-Studierende gefördert worden: „Diese haben seitdem exzellente Studienergebnisse vorzuweisen, ihre Stipendien wurden daher in diesem Jahr verlängert.“


Ziel: Fördermodell erweitern


Zusätzlich wurden weitere herausragende Studierende aus Chemie und Pharmazie – und erstmals auch aus Medizin, Rechtswissenschaften und Literaturwissenschaften ausgewählt. Damit sind fünf der zehn Fakultäten der Uni Kinshasa vertreten – „ein schon recht ausgewogenes Fördermodell, das Naturwissenschaften, Medizin und Geisteswissenschaften umfasst“, so Bringmann. Vom nächsten Jahr an sollen weitere Fächer einbezogen werden; im Gespräch sind Biologie, Physik, Zahnmedizin, Geologie, Informatik und Wirtschaftswissenschaften.

Weitere InformationenProf. Dr. Gerhard Bringmann, (0931) 888-5323,  bringman@chemie.uni-wuerzburg.de

Vortragsreihe des Afrikakreises im Sommersemester 2009

Auch im Sommersemester 2009 gibt es die Vortragsreihe des Afrikakreises
                 "AFRIKA - Probleme, Potenziale, Perspektiven".

24. April 2009: "Rachitis in Nigeria - keine Krankheit der Vergangenheit" Dr. Christa Kitz, Prof. Dr. Barbara Sponholz, Prof. Dr. Franz Jakob, PD Dr. Peter Raab Universität Würzburg und Missionsärztliches Institut, Würzburg

19. Juni 2009: "BIOTA West Afrika - Wege zur nachhaltigen Nutzung natürlicher Ressourcen" Prof. Dr. K. E. Linsenmair, Lehrstuhl für Tierökologie und Tropenbiologie, Universität Würzburg

3. Juli 2009: "Wie viele Dinge braucht der Mensch? Der materielle Besitz von Tuareg und Deutschen im Vergleich" Prof. Dr. Gerd Spittler, Facheinheit Ethnologie, Universität Bayreuth

10. Juli 2009: "Am Ursprung der Gegenwart - Urgeschichtliche Forschungen im marokkanischen Rif" Dr. Josef Eiwanger, Kommission für Archäologie Außereuropäischer Kulturen (KAAK), Bonn

Alle Vorträge finden um 19:30h im Toscana-Saal der Residenz in Würzburg statt. Der Eintritt ist frei.

Mainpost, 27.02.09: Stipendien für Studenten im Kongo

Gerhard Bringmann ermöglicht Unterstützung

Quelle: Artikel in der Mainpost vom 27.02.09

21. Internationales Africa Festival

Programmübersicht:

Offene Bühne


Auch in diesem Jahr bietet das Africa Festival auf der offenen Bühne vier Tage lang ein reichhaltiges musikalisches Programm mit Musikgruppen aus Guinea, Südafrika, Kongo, Burkina Faso, Mali, Algerien, Äthiopien, Mauritius, Nigeria und erstmals aus dem Tschad. Den Auftakt macht am 29. Mai 2009 um 13.30 Uhr der international bekannte Meistertrommler Mamady Keita mit seinem 12-köpfigen Trommel- und Tanzensemble. Ausführliche Informationen zu allen auftretenden Bands und Musikern finden Sie hier:

KONZERTE/CONCERTS

KongobongoVorhang auf beim Africa Festival! Als Weltpremiere präsentiert dasWürzburger Theater am Neunerplatz im Kinderzelt sein eigens für das Africa Festival geschriebene und produzierte Stück: "Kongobongo -ein Abenteuer im Herzen Afrikas" für Kinder und auch Erwachsene. Weitere Informationen hierzu und auch das kompletteKinderprogramm finden Sie hier:KINDERPROGRAMM / CHILDRENS PROGRAMME

Magisches Mali
Fotoausstellung


Am 16. April 2009 um 17.00 Uhr eröffnet die Botschafterin Malis in der Burse der Stadtmensa die Fotoausstellung "Mali - eine Reise  in ein magisches Land" mit außergewöhnlichen Bildern des Stern- und Geo-Fotografen Horst Friedrich. Weitere Informationen finden Sie hier:
AUSSTELLUNG / EXHIBITION

Das Neuste zuletzt


Viele Jahre mussten die Fans von Oumou Sangare auf ein neues Album der Diva aus Mali warten. Jetzt ist "Seya" erschienen und die Kritiker diverser Musikmagazine überschlagen sich förmlich mit euphorischen Kritiken. In der März-Ausgabe des renommierten  britischen Weltmusik-Magazins "Songlines" ist ein mehrseitiger Bericht über Oumou Sangare zu lesen und in der dazugehörigen CD-Besprechung heißt es, dass "Seya" das Format habe, in die Annalen der Musikgeschichte einzugehen. Auch das deutsche Jazz-Magazin widmet Oumou Sangare in seiner März-Ausgabe einen zweiseitigen Artikel. Durchgängig wird "Seya" als der bislang  gelungenste Brückenschlag zwischen moderner afrikanischer Musik und den traditionellen Klängen Malis beschrieben. Da ist es dann auch nur folgerichtig, dass "Seya" im März in den europäischen Weltmusik-Charts die Spitzenposition einnimmt. Oumou Sangare wird die hochgelobten Songs ihres neuen Albums am 30. Mai 2009 um 20.00 Uhr auf dem Africa Festival
präsentieren. Einen musikalischen Vorgeschmack bekommen Sie hier:
SAMSTAG / SATURDAY

Ein wichtiger Hinweis für unsere treuen Gäste in den Abendkonzerten: Seit gestern ist genau die Hälfte der Dauerkarten verkauft! Also: bald entscheiden!

Mit vielen Grüßen aus Würzburg
das Afro Project Team

Links: www.afrikakreis.uni-wuerzburg.dewww.africafestival.org

 

DECHEMA: Doktoranden-Preis für Naturstoff-Forschung 2009 an Tobias A. M. Gulder

Dr. Tobias A.M. Gulder, University of California, San Diego, hat von der DECHEMA Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie den Doktoranden-Preis für Naturstoff-Forschung 2009 verliehen bekommen. Die preisgekrönten Untersuchungen hat er am Institut für Organische Chemie der Universität Würzburg durchgeführt. Ausgezeichnet wurde er für seine Arbeiten zur Isolierung, Strukturaufklärung, Biosynthese und Synthese von Naturstoffen unter anderem aus Meeresschwämmen.

37. Naturstofftreffen in Bayreuth

Naturstoffe: Chemie, Biologie und Ökologie

Programm als PDF-file

Kooperation mit afrikanischen Forschern

Quelle: Volksblatt 6.8

Uni-Intern:Personalia

Prof. Dr. Gerhard Bringmann, Lehrstuhl für Organische Chemie I, wird mit Wirkung vom 01.09.2009 von seiner Tätigkeit als Vertrauensdozent der Deutschen Forschungsgemeinschaft entbunden. Diese Funktion übernimmt nun Prof. Dr. Paul Pauli, Inhaber des Lehrstuhls für Psychologie I.



Quelle: Uni-Intern, Ausgabe 30 vom 01.09.09

Afrikazentrum auf den Weg gebracht

Forschungen mit Bezug zu Afrika laufen an der Universität Würzburg seit vielen Jahren, etwa in der Geographie, Biologie, Tropenmedizin, Chemie und Romanistik. Gestärkt werden diese Aktivitäten jetzt durch das neue, deutschlandweit bislang einzigartige Zentrum für Afrikaforschung.

Alle zehn Fakultäten der Universität Würzburg sind am neuen Afrikazentrum beteiligt. Dadurch erreicht es eine sehr enge Verflechtung verschiedenster medizinischer sowie geistes- und naturwissenschaftlicher Projekte.

„Eine derart große Interdisziplinarität wird von keinem anderen Afrikazentrum in Deutschland auch nur annähernd garantiert“, so der Gründungssprecher Professor Gerhard Bringmann. Damit ergänze das neue Zentrum hervorragend die zumeist rein geisteswissenschaftlich ausgerichteten Afrikazentren an anderen deutschen Universitäten.


Ziele des Afrikazentrums

Forschungen koordinieren, die sich auf Afrika beziehen, die Wissenschaft bei der Projektverwaltung und der Einwerbung von Drittmitteln unterstützen, ein attraktives Lehrangebot für die Studierenden etablieren: Diese und weitere Ziele verfolgt das Afrikazentrum an der Uni Würzburg.

Die Pflege wissenschaftlicher Kooperationen mit Kollegen in Afrika ist ebenfalls ein wichtiger Punkt auf der Agenda des Zentrums. Dazu gehört auch die Unterstützung von afrikanischen Universitäten beim Aufbau nachhaltiger Lehr- und Forschungskapazitäten.

Das Afrikazentrum will darüber hinaus wissenschaftlich und gesellschaftspolitisch relevante Tagungen organisieren, einen Informationspool entwickeln und eine Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit schaffen. Hinzu kommen Beratungstätigkeiten, der Austausch mit thematisch verwandten Zentren und die Etablierung von Expertenprogrammen.


Entwicklung durch partnerschaftliche Forschung

Ein Herzensanliegen des Afrikazentrums ist es, dem Klischeebild von Afrika entgegenzuwirken, wie es in vielen Medien nach wie vor vermittelt wird. Dazu wollen seine Mitglieder differenzierte Informationen über Afrika verbreiten und Kooperationen mit Afrika effizient und auf Augenhöhe praktizieren. „Wir wollen Entwicklung durch partnerschaftliche Forschung“, so Bringmann.


Afrikakreis als Ausgangspunkt

Etabliert hat sich das neue Zentrum durch die Aktivitäten des Afrikakreises, der 2006 an der Uni Würzburg gegründet wurde. Seitdem hat er sich mit großer Dynamik zu einem fächerübergreifenden Kreis von Forscherinnen und Forschern entwickelt, deren Arbeiten einen Bezug zu Afrika haben. Schnell ergaben sich daraus synergistische Effekte – etwa im Rachitis-Projekt, in dem Tropenmediziner und Geographen zusammenarbeiten und vielen erkrankten Kindern in Nigeria helfen konnten.

In der Öffentlichkeit hat sich der Afrikakreis nicht nur durch seine stark beachteten Präsentationen auf den vergangenen zwei Africa-Festivals in Würzburg einen Namen gemacht, sondern auch durch eine Podiumsdiskussion und eine regelmäßige Vortragsreihe im Toscanasaal der Residenz. Organisiert wurden diese Aktivitäten von Minnattallah Boutros beziehungsweise von Karin Sekora.


Öffentliche Vortragsreihe geht weiter

Die Präsentationen auf dem Africa-Festival und die öffentliche Vortragsreihe werden fortgesetzt. Der nächste Vortrag findet am 6. November um 19:30 Uhr statt. Die Würzburger Professorin Gisela Müller-Brandeck-Bocquet (Politikwissenschaft) spricht dann zum Thema „Afrika und die Europäische Union – welche Partnerschaft ist möglich?“


Hochschulrat stimmt Gründung zu

Warum der Afrikakreis die Einrichtung eines interdisziplinären Afrikazentrums beantragt hat? „Das Zentrum soll den Ausgangspunkt für verstärkte afrikabezogene Aktivitäten bilden, wie sie weder die einzelnen Arbeitsgruppen noch der Afrikakreis in seiner bisherigen Form leisten können“, sagt Bringmann.

Auf Antrag des Afrikakreises hat die Hochschulleitung der Universität Würzburg die Einrichtung des Afrikazentrums beschlossen; der Hochschulrat hat zugestimmt. Realisiert wird das Zentrum nun in Form einer Zentralen Wissenschaftlichen Einrichtung der Universität.


Kontakt

Professor Gerhard Bringmann,  (0931) 31-85323,

bringman@chemie.uni-wuerzburg.de

Homepage des Afrikakreises

Neue Wirkstoffe gegen Infektionskrankheiten

Neue Ansätze zur Bekämpfung von Infektionskrankheiten standen im Mittelpunkt eines Symposiums, das Anfang Oktober an der Uni Würzburg stattgefunden hat. Mehr als 100 Teilnehmer nutzten die Gelegenheit, mit weltweit führenden Forschern aktuelle wissenschaftliche Ergebnisse zu diskutieren. Dazu eingeladen hatte der Sonderforschungsbereich 630.

Trotz der raschen medizinischen Entwicklung sind Infektionskrankheiten weltweit immer noch die Ursache Nummer eins für ca. 30 Prozent aller Todesfälle. Glaubte man noch vor wenigen Jahren, viele Krankheitserreger mehr oder weniger besiegt zu haben, sieht man sich heute vielfach mit dem Problem konfrontiert, dass bekannte Erreger zunehmend resistent gegen gängige, bewährte Medikamente werden. Auch das Auftreten von bisher unbekannten Erregern, wie jetzt beispielsweise bei der neuen Grippe, die sich zudem durch den weltweiten Reiseverkehr immer schneller verbreiten können, zeigt die Dringlichkeit, neue Medikamente zu entwickeln.


Interdisziplinäre Zusammenarbeit

Diesem Ziel widmet sich der Sonderforschungsbereich 630 an der Universität Würzburg. In ihm suchen Wissenschaftler nach neuen Substanzen, die sich für die Therapie von Tropen- und anderen Infektionskrankheiten eignen. Dafür arbeiten Wissenschaftler zahlreicher Disziplinen zusammen: Mikrobiologen, die die Erreger kennen und analysieren können; Kliniker, die den Bedarf an Wirkstoffen definieren; Chemiker und Pharmazeuten, die neue Wirkstoffe in verschiedenartigsten natürlichen Quellen wie beispielsweise Pflanzen und Mikroorganismen suchen, identifizieren und synthetisch nachbauen und schließlich mit Blick auf eine pharmazeutische Nutzbarmachung in ihrer Wirkung optimieren und modifizieren; Physiker, die modernste Technologien zur Analyse der Wirkmechanismen nutzen; und Theoretiker, die Wirkmechanismen und Optimierungsstrategien vorschlagen können. Aus all diesen Bereichen fanden sich denn auch Vertreter auf dem Symposium.


Schwierige Suche nach neuen Wirkstoffen

Obwohl die Genome der wichtigsten Krankheitserreger bereits im Detail bekannt sind und sich auf dieser Grundlage genaue Vorhersagen von möglichen Zielen für neue Wirkstoffe tätigen lassen, versagen viele dieser neu entwickelten Antibiotika bei der Testung im Menschen, berichtete Privatdozentin Dr. Heike Brötz-Oesterhelt von der Firma Aicuris in Wuppertal.

Daher geht der Trend auf der Suche nach neuen Wirkstoffen eindeutig wieder dahin zurück, Naturstoffe als Quelle zu nutzen. So konnte Professor Roderich Süssmuth an der Technischen Universität Berlin aus 900 verschiedenen bakteriellen Extrakten Substanzen isolieren, die in Bakterien in einem frühen Schritt die Synthese von Folat, einem wichtigen Zwischenprodukt in verschiedenen Stoffwechselwegen, hemmen.

Für die Optimierung der so identifizierten Wirkstoffe ist dann die Kenntnis des detaillierten dreidimensionalen Aufbaus ihres Angriffsziels nötig. Professor Serge van Calenbergh von der Universität Gent (Belgien) zeigte an einem neuen Malariamittel, das ursprünglich ebenfalls aus Bakterien isoliert wurde, dass durch die gezielte, von der Form des Angriffsziels geleitete Veränderung der chemischen Struktur die Wirksamkeit um ein Vielfaches erhöht werden kann.

Neben der Identifizierung von antibiotischen Aktivitäten aus natürlichen Extrakten, dem sogenannten „Screening“, schreitet aber auch das rationale, geplante Design von Wirkstoffen rasant voran. Professor Roderick Hubbard aus York (Großbritannien) sucht, ebenfalls geleitet durch den Aufbau des Angriffsziels, kleine wirksame Moleküle, um sie anschließend nach dem Baukastenprinzip zu einer großen, hochwirksamen Struktur zu vereinigen. Einige dieser Substanzen werden mittlerweile in klinischen Studien untersucht.

Der Sonderforschungsbereich 630

Im Sonderforschungsbereich 630 verfolgen seit dessen Gründung im Jahr 2003 rund 60 Wissenschaftler aus vier Fakultäten und dem Tropenmedizinischen Institut der Missionsärztlichen Klinik diesen integrativen interdisziplinären Ansatz. Aktuell werden unter seinem Dach 16 Einzelvorhaben zum Thema „Neue Wirkstoffe gegen Infektionskrankheiten“ mit Mitteln der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert. Sein Sprecher ist der Inhaber des Lehrstuhls I für Organische Chemie, Professor Gerhard Bringmann.

Die nächste Gelegenheit zum Wissensaustausch steht schon fest: Vom 19. bis 21. November findet in Heidelberg ein gemeinsames Doktorandensymposium der Sonderforschungsbereiche 544 (Control of Infectious Diseases), 766 (The Bacterial Cell Envelope: Structure, Function, and Infection Interface) und 630 statt. Zum fünften Mal werden dann Doktoranden ihre aktuellen Arbeiten in Vorträgen und Posterpräsentationen vorstellen.

Quelle: Uni-Intern, Ausgabe 37 vom 20. Oktober 2009

Kontakt:

PD Dr. Heike Bruhn, T: (0931) 31 82 141,  heike.bruhn@mail.uni-wuerzburg.de
Prof. Dr. Dr. h.c. Gerhard Bringmann, T: (0931) 318 5323,  bringman@chemie.uni-wuerzburg.de

Link: www.sfb630.uni-wuerzburg.de