Komplexe mit Carboranylliganden
Die Synthesen von Salzen mit den anionischen Gold(I)-Komplexen [1-(Ph3PAu)-closo-1-CB11H11]–, [1-(Ph3PAu)-closo-1-CB9H9]– und [2-(Ph3PAu)-closo-2-CB9H9]– sind die ersten Beispiele für Übergangsmetallkomplexe der Dianionen [closo-1-CB11H11]2–, [closo-1-CB9H9]2– und [closo-2-CB9H9]2– mit einer Zweizentren-Zweielektronen-Metall-CCluster-σ-Bindung. Zurzeit werden Synthesen für analoge Komplexe mit Carba-closo-boratdianionen, die zusätzlich funktionelle Gruppen an den Boratomen tragen, entwickelt. Das langfristige Ziel dieser Studien ist die Herstellung von Koordinationspolymeren und Metallamakrozyklen mit Linkern, die anionische Borcluster im Rückgrat tragen.
Durch Deprotonierung der Anionen [1-H-closo-1-CB11X11]– (X = H, F, Cl, Br) und Reaktion mit HgCl2 wurden die Dianionen [Hg(closo-1-CB11X11)2]2– erhalten und als Cs+- und [Et4N]+-Salze isoliert. Im Unterschied zu [Hg(closo-1-CB11X11)2]2– (X = H, Cl, Br) ist an das Hg-Atom von [Hg(closo-1-CB11F11)2]2– ein dritter Ligand koordiniert, was ein weiteres Beispiel für die ungewöhnlichen Eigenschaften hochfluorierter {closo-1-CB11}-Cluster ist.
Ausgewählte Literatur: Z. Anorg. Allg. Chem. 2020, 646, 777–783. Chem. Eur. J. 2017, 23, 11684–11693. Eur. J. Inorg. Chem. 2017, 4459-4466. Angew. Chem. Int. Ed. 2016, 55, 10507–10511. Deutsche Version: Angew. Chem. 2016, 128, 10663–10667. Organometallics 2012, 31, 1566–1577. Chem. Eur. J. 2009, 15, 9918–9927.