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Fakultät für Chemie und Pharmazie

Dissertationspreis für Dr. Alexander Humeniuk

09.12.2019

Dr. Alexander Humeniuk, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für theoretische Chemie (Prof. Mitric), wurde mit dem Carl-Ramsauer-Preis der Physikalischen Gesellschaft zu Berlin ausgezeichnet.

Dr. Alexander Humeniuk (rechts) bei der Preisverleihung.

Dr. Alexander Humeniuk, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für theoretische Chemie (Prof. Mitric), wurde mit dem Carl-Ramsauer-Preis der Physikalischen Gesellschaft zu Berlin ausgezeichnet. Nach dem Abschluss seiner Promotionsarbeiten in Berlin und Würzburg unter der Betreuung von Prof. Dr. Roland Mitric verteidigte er 2018 seine Dissertation in theoretischer Physik an der Freien Universität Berlin mit der Note "summa cum laude". In seiner nun ausgezeichneten Doktorarbeit mit dem Titel "Methods for Simulating Light-Induced Dynamics in Large Molecular Systems" entwickelte er erfolgreich eine neue theoretische Methodologie für die Beschreibung der elektronischen Struktur und Dynamik in großen molekularen Systemen, deren Behandlung mit den bisher verfügbaren Methoden nicht möglich war. Damit gelang es u.a. erstmals, optische Spektren von supramolekularen Aggregaten zu berechnen und in Zusammenarbeit mit experimentellen Partnern die dort ablaufenden Energietransferprozesse zu verstehen, sowie die ultraschnelle Dynamik der Exzimerbildung in organischen Materialien zu simulieren und dadurch ein atomistisches Bild von Exzitontransport und -lokalisierung in solchen Systemen zu erhalten. 

Für die Durchführung dieser Untersuchungen hat Dr. Humeniuk zudem ein völlig neues quantenchemisches Programmpaket, DFTBaby, erstellt, das frei verfügbar ist und bereits hohe Popularität in der wissenschaftlichen Community erreicht hat:
http://www.dftbaby.chemie.uni-wuerzburg.de

Über die Simulation von großen molekularen Systemen hinaus lieferte Dr. Humeniuk wichtige methodologische Beiträge in einer Vielzahl weiterer Bereiche der chemischen Physik, wie z.B. der hochgenauen Berechnung elektronisch angeregter Zustände mithilfe der Full-CI-Quanten-Monte-Carlo-Methode, der semiklassischen Quantendynamik mittels gekoppelter kohärenter Zustände, oder der Simulation von Photoionisierungsprozessen und zeitaufgelösten Photoelektronen-Imaging-Spektren. Seine Forschungsergebnisse wurden in bisher 17 Artikeln in renommierten Fachzeitschriften veröffentlicht, darunter Journal of the American Chemical Society, Chemical Science, Journal of Physical Chemistry Letters. Diese außergewöhnlichen Leistungen würdigte die Jury mit der Zuerkennung des Carl-Ramsauer-Preises, der in einer Festveranstaltung am 20. November 2019 am Fachbereich Physik der Freien Universität Berlin verliehen wurde.

Der Preis
Der Carl-Ramsauer-Preis, benannt nach dem berühmten Experimentalphysiker und ersten Leiter des AEG-Forschungsinstituts, wird von der Physikalischen Gesellschaft zu Berlin (PGzB) jährlich für herausragende Doktorarbeiten vergeben. Die PGzB, Vorläuferin und heute Teil der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG), wurde 1845 gegründet und ist damit die älteste physikalische Fachgesellschaft der Welt.

Kontakt
Website der AG Mitric

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